Ab heute kostet es doppelt – zumindest, wenn man Stahl oder Aluminium in die USA liefern will. Trump hat die Zölle kurzerhand von 25 % auf 50 % verdoppelt – ein Move, der nicht nur China treffen soll, sondern auch Europa und Japan eiskalt erwischt. Die Tagesschau berichtet, dass der Erlass offiziell seit Dienstagabend US-Zeit in Kraft ist. Ziel laut Trump: Die US-Wirtschaft soll wieder atmen, während ausländische Anbieter mit Billigimporten „den Markt fluten“.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Der Tagesspiegel spricht von einer „deutlichen Verschärfung“. Und ja: Für viele Länder bedeutet das eine direkte Kampfansage. Vor allem für Exportnationen wie Deutschland oder Japan. Während in Berlin noch gerechnet wird, wie sich das auf die Industrie auswirkt, kommt aus Tokio erstmal Verwunderung. Dort heißt es: „Wir haben noch nicht mal ein Schreiben von den USA erhalten.“ Trotzdem laufen die Gespräche – hinter verschlossenen Türen, versteht sich.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, hat am Dienstag nochmal nachgelegt: Alle Handelspartner sollen bis Mittwoch „ihre besten Angebote“ auf den Tisch legen. Klingt wie ein freundlicher Hinweis – ist aber in Wahrheit nichts anderes als ein wirtschaftlicher Countdown. In fünf Wochen läuft das US-Zieldatum für neue Deals aus. t-online bringt es hier auf den Punkt.
Was kaum einer sagt: Der Dominoeffekt auf kleine Unternehmen
Was in den großen Nachrichtenportalen kaum steht: Es sind nicht nur die großen Stahlkonzerne, die jetzt ins Schwitzen kommen. Auch kleinere Mittelständler – etwa Maschinenbauer oder Autozulieferer – geraten durch solche Zölle weltweit unter Druck. Wer Rohmaterial aus Europa oder Asien in die USA liefern will, muss jetzt ganz neu kalkulieren. Und es trifft indirekt auch Startups, die mit Metall arbeiten. Wer in den USA gerade ein Hardware-Produkt launchen will, zahlt entweder doppelt – oder lässt’s gleich bleiben.
Und warum redet keiner über die Klimafolgen? Was in all den Pressemitteilungen fehlt: Mehr Zölle bedeuten oft auch Umwege. Wer sich den US-Markt nicht mehr leisten kann, sucht andere Länder – oft ohne Umweltstandards. So entstehen neue Transportketten, neue Verschmutzungen, neue Schlupflöcher. Während also „America First“ ruft, wird global mehr CO₂ durch die Gegend geschoben. Und das, obwohl Stahl- und Aluminiumproduktion zu den dreckigsten Industrien weltweit gehören. Aber hey – Hauptsache, Jobs in Pittsburgh.