Naturschutz ist wichtig, doch kaum jemand weiß, wo man anfangen soll. Ein junges Team aus Deutschland hat daraus ein einzigartiges Konzept entwickelt. Sie holen den Naturschutz dorthin, wo du lebst oder dein Unternehmen steht. Ohne große Umwege. Ohne theoretische Zertifikate, die am Ende niemand kontrolliert. Sondern sichtbar, greifbar und messbar.
Hinter Artenglück stehen Felix Schulze-Varnholt und Lara Boye. 2020 haben die beiden gegründet. Felix, selbst auf dem landwirtschaftlichen Betrieb aktiv, hat lange gesehen, wie viele Menschen Landwirtschaft und Umweltschutz fast schon als Gegensätze sehen. Lara kommt aus dem Marketing und weiß genau, wie man solche Themen glaubwürdig nach außen bringt. Die beiden haben Naturschutz praktisch gedacht. Raus aus der Theorie, rein ins echte Leben.
Und wie funktioniert das jetzt? Eigentlich ziemlich einfach. Firmen können über Artenglück eigene Naturschutzprojekte anlegen lassen. Und zwar genau dort, wo das Unternehmen ist. Maximal 30 Kilometer entfernt. Es geht also nicht um anonyme Aufforstung irgendwo auf der Welt, sondern direkt vor Ort. Das können Blühwiesen sein, neue Wälder, Moorrenaturierungen oder Flächen für bedrohte Feldvögel. Die Flächen kommen von Landwirten oder Forstwirten, die dafür fair entschädigt werden. Der Vorteil: Flächen, die sowieso kaum noch für Landwirtschaft nutzbar sind, bekommen so eine neue Aufgabe.

Das Ganze läuft nicht anonym ab. Firmen können ihre eigenen Flächen besuchen, Teamevents organisieren und direkt vor Ort sehen, was passiert. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Mit speziellen Messsystemen wird die Biodiversität vor Ort überwacht. Wie viele Insekten sind unterwegs? Wie entwickelt sich das Gebiet? Das wird über Sensoren und Monitoring ausgewertet. Die Ergebnisse landen dann in einem Dashboard, das die Unternehmen nutzen können, um ihr Engagement auch transparent nach außen zu zeigen. Nachhaltigkeitsbericht mal zum Anfassen.
Auch für Privatpersonen gibt es Möglichkeiten. Wer will, kann eine Patenschaft übernehmen. Ab kleinen Beträgen kann man Blühwiesen, Wälder oder Feldvogelfenster finanzieren und wird regelmäßig über die Entwicklung informiert. Dazu gibt es sogar Honig von den eigenen Flächen.
Artenglück bei „Die Höhle der Löwen“ 2025 auf VOX. Die Idee: 250.000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile. Der Pitch kam gut an, vor allem, weil das Konzept greifbar ist. Es geht nicht nur um ein schönes Label, sondern um echte Flächen und echte Tiere.
Was macht Artenglück so besonders?
Es ist diese direkte Verbindung zwischen Naturschutz und Wirtschaft. Viele Firmen möchten nachhaltiger werden, wissen aber nicht genau, wie. Zertifikate kaufen kann jeder. Eigene Flächen zu schaffen, die Mitarbeitende besuchen können und die messbare Auswirkungen haben, ist etwas anderes. Genau hier setzen Felix und Lara an. Sie liefern den Firmen nicht nur die Flächen, sondern auch die Betreuung, die Daten und sogar die Kommunikation gleich mit dazu. Wer möchte, erhält Bildmaterial, Texte, Social-Media-Vorlagen und Presseinfos, um das eigene Engagement öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Und das wirkt authentisch, weil es eben vor der eigenen Tür passiert.
Auch bei den Flächen gibt es eine Besonderheit: Oft sind es sogenannte Grenzertragsflächen. Also Flächen, die für die Landwirtschaft nicht mehr wirklich lohnenswert sind. Statt sie brachliegen zu lassen, werden sie zu Blühwiesen, neuen kleinen Wäldern oder Mooren. Der Effekt ist mehrfach gut: Mehr Biodiversität, bessere Böden, mehr Lebensraum für Insekten und Vögel. Und gleichzeitig bekommen die Landwirte für diese Flächen eine faire Entlohnung.
Artenglück arbeitet eng mit Wissenschaftlern, Naturschutzorganisationen und Landwirten zusammen. So wird sichergestellt, dass die Projekte auch wirklich funktionieren und langfristig Wirkung zeigen. Gerade die enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft ist ein wichtiger Punkt. Es geht nicht darum, Landwirte an den Pranger zu stellen, sondern gemeinsam gute Lösungen zu finden.
Das klare Ziel von Artenglück lautet, mehr echte Biodiversität in der DACH-Region zu schaffen. Und das nicht als große Werbeblase, sondern als praktisches Angebot. So wird es für Firmen auch viel einfacher, Nachhaltigkeit sichtbar zu machen, Mitarbeitende aktiv einzubinden und das Thema erlebbar zu machen.
Naturschutz wird so vom schwierigen Pflichtthema zur echten Chance. Wer heute glaubwürdig über Nachhaltigkeit sprechen möchte, braucht keine Hochglanzbroschüre, sondern echte Projekte. Und genau das bietet Artenglück.