Der Rückzug von Warren Buffett als Chef von Berkshire Hathaway wirft seine Schatten voraus – und das nicht nur symbolisch. Die Aktie der weltbekannten Investmentgesellschaft hat in den vergangenen Monaten stark an Wert verloren. Seit der Bekanntgabe seines Rücktritts im Mai ist das Papier um rund 14 Prozent gefallen. Während der Gesamtmarkt zulegte, sackten die Berkshire-Aktien ab – so deutlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Buffett, inzwischen 94 Jahre alt (06.08.2025), gibt das Ruder an seinen langjährigen Vertrauten Greg Abel weiter. Doch nicht alle Anleger glauben, dass er in Buffetts Fußstapfen treten kann. Viele sahen im „Orakel von Omaha“ mehr als nur einen Manager – seine Entscheidungen prägten die Märkte, seine Worte bewegten Milliarden. Dieser sogenannte „Buffett-Bonus“ scheint nun zu verpuffen.
Hinzu kommen wirtschaftliche Schwierigkeiten: Berkshire musste im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch um 59 Prozent melden. Ein Grund dafür ist eine milliardenschwere Abschreibung auf die Beteiligung am kriselnden Lebensmittelkonzern Kraft Heinz. Auch das Versicherungsgeschäft schwächelt, während die Kasse mit über 340 Milliarden Dollar prall gefüllt ist – aber ohne lohnende Investitionsziele.
Buffett hatte schon in der Vergangenheit gewarnt: Gute Kaufgelegenheiten sind selten geworden. Die Folge: Statt wie früher groß einzusteigen, verkauft Berkshire inzwischen mehr Aktien, als es kauft. Das Vertrauen an der Börse schwindet, auch weil sich die A-Aktie – die teuerste der Welt – trotz ihres Preises von über 700.000 Dollar nicht mehr wie gewohnt entwickelt.
Berkshire Hathaway gilt vielen als Spiegelbild der amerikanischen Wirtschaft. Doch mit dem Abgang von Warren Buffett steht das Unternehmen nun selbst am Wendepunkt. Ob Greg Abel das Steuer halten kann, wird sich zeigen – die Märkte sind skeptisch. Klar ist: Eine Ära geht zu Ende. Und mit ihr womöglich ein Stück Börsenzauber.