In einer Zeit, in der Tech-Branchen-Stars wie NBA-Stars umworben werden, sorgt ein Name für Aufsehen: Matt Deitke. Der 24-jährige Informatiker hat kürzlich ein Angebot von 125 Millionen Dollar abgelehnt. Damit hat er ein Zeichen in einer Branche gesetzt, die sich gerade im Umbruch befindet. Aber die Geschichte endet nicht da.
Meta, der Mutterkonzern von Facebook, hat die Absage einfach ignoriert. Der CEO Mark Zuckerberg hat nachgelegt und das Angebot verdoppelt. Am Ende stand ein Deal von rund 250 Millionen Dollar, inklusive 100 Millionen allein im ersten Jahr. Deitke hat diesmal zugesagt.
Matt Deitke ist ein ganz besonderer Informatiker. Als er noch an der Uni in Seattle war, hat er am Allen Institute for Artificial Intelligence geforscht. Das ist ein richtig renommiertes Institut. Dort hat er unter anderem Molmo entwickelt, einen multimodalen KI-Chatbot, der Texte, Bilder und Audios verarbeiten kann. Das ist genau das, worauf Tech-Giganten wie Meta setzen.
Sein Projekt ProcTHOR, eine Plattform für simulierte Lernumgebungen, wurde 2022 auf der NeurIPS-Konferenz mit dem Preis für die herausragendste Publikation ausgezeichnet. Auch die Datenbank Objaverse, die er mitentwickelt hat und die über 10 Millionen 3D-Objekte enthält, ist eine echte Revolution für das Training von KI-Modellen.
Deitke ist aber nicht nur Forscher, sondern auch Gründer. Mit seinem Start-up Vercept, das im Moment noch ziemlich geheim arbeitet, will er die nächste Generation von KI-Systemen mitgestalten. Branchenkenner beschreiben ihn als einen dynamischen, fokussierten und visionären Menschen.
Das ist ein Symbol für den Wandel der Zeit.
Für Wirtschaftswissenschaftler zeigt Deitkes Geschichte den Wandel einer ganzen Branche. David Autor vom MIT meint: „Wenn Informatiker wie Profisportler bezahlt werden, haben wir den Höhepunkt der ‚Rache der Nerds‘ erreicht.“
Was früher eine Nische für schüchterne Tüftler war, ist heute die globale Arena der digitalen Zukunft. Deitke steht dabei sinnbildlich für eine Generation, die nicht nur forscht, sondern auch unternehmerisch denkt – und dabei ethische Fragen nicht außer Acht lässt. Meine Kollegen sagen, er ist bekannt dafür, dass er gegen blindes Profitstreben in der KI-Industrie ist.
Obwohl es überall in den Medien hochgekocht wird, bleibt Deitke auf X (früher Twitter) erstaunlich zurückhaltend. Dort verkündete er ganz nüchtern, dass er zu Metas Superintelligence Lab gestoßen ist: „Das wird ein aufregendes Abenteuer.“ Hier kein Pathos, kein Größenwahn – nur ein Hinweis auf die nächste Etappe in einer beispiellosen Karriere.
Matt Deitkes Entscheidung, das anfängliche Mega-Angebot abzulehnen, war kein Zeichen von Arroganz, sondern einfach eine bestimmte Einstellung. Das ist ein Forscher, der nicht nur Teil der KI-Revolution sein will, sondern sie auch mitgestalten möchte. Nicht um jeden Preis. Aber nur, wenn es passt und er seine Bedingungen durchsetzen kann.