Wenn du das Gefühl kennst, morgens wie ein Brett aus dem Bett zu steigen, lies weiter.
Faszien können dir nämlich genau dieses steife Gefühl bescheren, auch wenn der Begriff „verklebte Faszien“ nicht medizinisch ist.
Was sich aber belegen lässt: Zu wenig Bewegung macht Faszien dicker, steifer und empfindlicher.
Das kann auf Dauer wehtun. Besonders im unteren Rücken, wo die größte Faszie deines Körpers sitzt.
Und Stress wirkt sich ebenfalls aus. Faszien reagieren auf Stresshormone und ziehen sich zusammen.
- Die gute Nachricht: Bewegung macht sie wieder geschmeidig.
- Noch besser ist es, zu rollen, wenn du es richtig machst.
Übung 1: Fußsohle mit Minirolle
Stelle dich hin, setze den Vorderfuß auf die Minirolle und beuge die Zehen ganz leicht. Zieh dich dann langsam Zentimeter für Zentimeter nach vorn, und zwar immer nur in eine Richtung. Heb dann die Ferse und rolle das Fußgewölbe aus. Knie dabei leicht nach innen, um mehr Druck auf die Rolle auszuüben.
Gehe vorsichtig über das Fersenbein, aber bleib im „Wohlweh“. Das aktiviert dein gesamtes Bein. Selbst beim Dehnen merkst du den Unterschied sofort.
Übung 2: Waden und Oberschenkel
Setze dich hin, lege die Waden auf die Rolle und rolle langsam in Richtung Kniekehle. Wenn du dich mit den Händen abstützt, wird der Druck größer. Dann rollst du weiter zum Oberschenkel. Dabei immer in Richtung Herz rollen, nicht hin und her. Rolle dich bis zur Leiste vor – Männer sollten hier besonders vorsichtig sein. Das fühlt sich danach an, als hätte man neue Beine.
Übung 3: Außenseite der Oberschenkel
Leg dich seitlich mit der Außenseite des Oberschenkels auf die Rolle. Das ist die empfindlichste Stelle überhaupt – verwende eine weiche Rolle und gehe langsam vor. Rolle bis in die Mulde zwischen Oberschenkel und Becken. Wenn du dort länger verweilst: Wunderbar! Die Hüfte wird direkt spürbar freier.
Übung 4: Rücken und Kreuzbein
Setze dich auf die Rolle und beginne am Steißbein. Rolle dann in Richtung Schulterblätter. Nimm dir Zeit. Wenn du möchtest, kannst du die Arme über den Kopf nehmen, um dich noch mehr zu öffnen. Wichtig: Rolle nicht über die Halswirbelsäule!
Wenn du möchtest, nimm die Medirolle, gehe in den Kniestand und ziehe die Rolle mit Kraft am Nacken entlang in Richtung Gesäß. Spürst du, wie sich alles löst? Wer das lieber im Stehen macht, kann eine Faszienrollen-Halterung für die Wand verwenden, die aus der Sendung „Die Höhle der Löwen“ bekannt ist. Gerade für den Rücken ist das echt praktisch.
15 Minuten, die alles verändern
Dreimal die Woche – oder einfach, wenn du es brauchst. Faszienrollen ist kein Allheilmittel, aber bei richtiger Anwendung ein verdammt gutes Tool. Nicht zu schnell, nicht zu fest und immer in Richtung Herz. Und wer Gefäßprobleme hat (z. B. Krampfadern), sollte vorsichtig sein.
Hier siehst du das Original-Video von Dr. Julia Fischer über Faszien und was wissenschaftlich stimmt