Ist Bitcoin ehrliches Geld? Inflation, Mining und Risiko. Über diese Themen spricht Frank Thelen, bekannt als Juror aus „Die Höhle der Löwen“, offen mit Alex von Frankenberg.
Das sagen Frank Thelen und Alex von Frankenberg über Bitcoin
„Bitcoin ist begrenzt, offen und nicht manipulierbar, Bitcoin ist keine Religion. Es ist auch kein Allheilmittel. Aber es ist ein spannender Gegenentwurf zum aktuellen Geldsystem. Wer sich nicht damit beschäftigt, verpasst mehr als nur Kursgewinne. Genau das zeigen Frank Thelen und Alex von Frankenberg: offen, ehrlich. Das klingt erstmal nach einem Ideal für unser Geldsystem.” Genau darüber sprechen Frank Thelen und Alex von Frankenberg in einem ehrlichen Talk hier in ein YouTube Video. Beide kennen sich seit Jahren, sind befreundet und haben hunderte Start-ups gesehen. Und doch diskutieren sie hier fast wie Gegner. Warum? Weil Alex ein Buch geschrieben hat: Das ehrliche Geld. Darin geht es um Bitcoin. Und darum, was es heute braucht, um sein Vermögen vor Inflation zu schützen.

Bitcoin als Wertspeicher: Alex bringt es gleich zu Beginn auf den Punkt: Für ihn ist Bitcoin weder eine Aktie noch Spielgeld, sondern ein digitales Asset, das die Eigenschaften von echtem, begrenztem Geld erfüllt. 21 Millionen Bitcoins, nicht mehr und nicht weniger. Das steht fest. Das ist transparent. Und das ist weltweit einzigartig. Keine Zentralbank, kein Staat und kein Konzern kann daran rütteln.
Im Gegensatz zum Euro: Er wird ständig „neu gedruckt“, wie Alex es nennt. Durch Kredite wird neues Geld geschaffen, der Staat gibt Schulden aus, die Geldmenge wächst und mit ihr die Preise. Inflation. Damit verliert dein gespartes Geld Stück für Stück an Wert. Früher bekam man für 10 Mark über 30 Kugeln Eis. Heute reicht das Taschengeld vielleicht noch für vier. Und das ist kein Zufall, sondern System, sagt Alex.
Wer verliert durch Inflation? Alex bleibt dabei nicht theoretisch. Er spricht über alleinerziehende Mütter, Krankenschwestern und Menschen, die nicht einfach in Aktien investieren oder drei Sprachen sprechen können. Menschen, deren Arbeitstag am Monatsende kaum reicht. Für sie ist Inflation nicht nur ärgerlich, sondern auch ungerecht. Und gefährlich. Denn je mehr Geld gedruckt wird, desto mehr verlieren diejenigen, die nichts haben – und desto mehr gewinnen diejenigen, die schon viel besitzen. Das nennt man Cantillon-Effekt. Die ersten, die das neue Geld erhalten, profitieren. Alle anderen zahlen drauf.
Was Bitcoin anders macht
Frank hakt nach. „Ist Bitcoin wirklich besser?“ Ist es nicht zu langsam? Zu unsicher? Zu spekulativ?“ Alex kontert: „Ja, Bitcoin ist langsam, aber das ist Absicht. Es soll eben nicht ständig geändert werden. Die Community hat sich bewusst gegen ständige Updates entschieden. Es gibt keinen CEO und kein Unternehmen, das die Blockchain kontrolliert. Und genau das macht sie so stabil. Jeder kann den Code kopieren. Aber niemand kann das Netzwerk kopieren. Der wahre Wert von Bitcoin ist das Vertrauen der Community.
Was ist mit der Volatilität? Frank bringt ein echtes Argument: die Volatilität. Der Bitcoin-Preis schwankt. Stark. Wer mit 65 in Rente geht und 10.000 Euro gespart hat, sollte nicht sein gesamtes Vermögen in Bitcoin anlegen. Klar. Aber Alex sagt auch: Wer langfristig denkt, für den ist die Tatsache, dass der Bitcoin-Preis in den letzten vier Jahren gefallen ist, irrelevant. Wer Zeit mitbringt, kann Schwankungen aussitzen. Gerade für junge Leute, die in 30 Jahren etwas aufbauen wollen, sei Bitcoin ein Baustein im Portfolio. Kein All-in. Aber ein Teil davon.
Frank bleibt kritisch, was die Konzentration und die Risiken angeht. Was ist mit den Minern? Zwei große Mining-Pools kontrollieren bereits über 50 Prozent der Rechenleistung. Was passiert, wenn Quantencomputer auf den Markt kommen? Was, wenn jemand eine noch bessere Technologie entwickelt? Alex sagt: „Technischer Fortschritt wird kommen. Aber Bitcoin hat sich über 16 Jahre bewährt. Andere Coins wie Bitcoin Cash, Bitcoin SV oder Litecoin wurden kopiert, verändert und aufgebläht und sind anschließend gescheitert oder manchen anderen sind einfach verschwunden. Nur Bitcoin blieb stabil. Und selbst wenn sich das System einmal anpassen müsste, gäbe es Möglichkeiten. Nur eben nicht über Nacht.
Was tun mit Bitcoin? Darüber sind sich beide einig: Bildung ist der Schlüssel. Man sollte nicht kaufen, nur weil es alle tun. Erst verstehen. Dann entscheiden. Und dann: breit aufstellen. Ein Teil in Bitcoin. Ein Teil Aktien. Vielleicht etwas Gold. Und vielleicht Immobilien. Diversifikation bleibt das A und O. Und: Nicht alles selbst halten! Wer unsicher ist, kann Bitcoin auch bei regulierten Anbietern speichern. Das ist nicht ideal, aber besser, als alles zu verlieren.
Warum das Buch? Zum Schluss zeigt Alex sein Buch. 21 Kapitel. Jedes beginnt mit einer Illustration, von einem Hund. Der Hund steht für Treue, Klarheit und Ehrlichkeit. So wie Bitcoin für ihn. Im letzten Kapitel geht es um die Community: Menschen, die Bitcoin nicht nur verstehen, sondern auch leben. Menschen, die anfangen, nicht nur digital zu investieren, sondern auch körperlich stärker zu werden. Denn Proof of Work zählt eben nicht nur im Code.
Bitcoin ist keine Religion. Es ist auch kein Allheilmittel. Aber es ist ein spannender Gegenentwurf zum aktuellen Geldsystem. Wer sich nicht damit beschäftigt, verpasst mehr als nur Kursgewinne. Genau das zeigen Frank Thelen und Alex von Frankenberg: offen, ehrlich und auf Augenhöhe.